Rolandstädter wandelten auf Winckelmann-Pfad

Am Donnerstag fand die erste öffentliche Begehung des Winckelmann-Pfades statt. Rolandstädter kamen als erste in den kulturellen Genuss auf den Spuren des berühmten Forschers zu wandeln. Begleitet wurde die Gruppe von Initiator Jürgen Lenski, der kurz zusammenfasste, wie er auf die Idee zum Wandelpfad kam. Die erste Begehung des Pfades fand unter der fachkundigen Leitung von Dr. Kathrin Schade, wissenschaftliche Kuratorinim Winckelmann Museum, statt. Start war an der ersten Station, am Eingang zum Museum, unweit des eigentlichen Geburtshauses Winckelmanns. Die Vorrausetzungen um ein Gelehrter und bedeutendster Geistesschaffender seiner Zeit zu werden waren nicht gerade günstig. Das kleine Haus in der einstigen Lehmstraße war Werkstatt des Schusters, Kinderstube, Wohn- und Schlafbereich sowie Küche zugleich. Nur durch das Stipendium und Unterstützer ebnete sich der Weg des Begründers der Klassischen Archäologie und modernen Kunstwissenschaft. Da die Edelstahlplatten im Gehweg eingelassen sind, sollte der Blick auch ab und zu nach unten schweifen, da sonst die Platten mit den Hinweispfeilen übergangen werden, hieß es vom Initiator. An der zweiten Station, der Taufkirche St. Petrie, angekommen erfuhr die Gruppe, dass das Kirchenbuch einst gestohlen wurde. Über den Westwall ging es weiter zum Petrikirchhof. Dort an Station drei, dem heutigen Stadtarchiv befand sich einst die Lateinschule in der Winckelmann lernte. Das einstige Franziskaner-Kloster wurde samt Schule 1784 abgerissen und mit den heutigen Bauten ersetzt. Die Marienkirche in gleichnamiger Straße neben dem Stendaler Rathaus wurde als Station vier benannt. Hier wirkte der Schustersohn als Chormitglied und später leitete er diesen. In der imposanten Kirche befindet sich das Grabmal des Lehrers und Förderers Winkelmanns, Esaias Wilhelm Tappert. Nur wenige Schritte weiter befindet man sich bereits an der fünften Station, dem Winckelmann-Denkmal. Das Denkmal zu Ehren des großen Sohnes der Hansestadt wurde 1859 eingeweiht. Auf den Spuren Winckelmanns gleichzeitig die Hansestadt entdecken, sei der Ansatz des Winckelmann-Museum. Über die Breite Straße und dem Alten Dorf kommt man zum Museum, in dem das größte Trojanische Pferd der Welt im Garten heroisch wacht, zurück.